Kritik
"erstmals in Wien zu sehen und das in einer sehr spielfreudigen Version im Theater Spielraum .... keine Sekunde kommt auch nur der Ansatz von Langeweile auf. Dieses Kunststück zaubern Nicole Metzger, Johannes Sautner und Christopher Korkisch unter der Regie von Peter Pausz und in Kostümen sowie Ausstattung von Anna Pollack auf die Bühne des feinen, kleinen, leidenschaftlich engagierten Theaters Spielraum in der Wiener Kaiserstraße ... grandios gespielt .... Das Thema der Aussortierung, Diskriminierung sogenannt älterer Mitarbeiter:innen ... [sorgt] in der Inszenierung und der großen Verspieltheit des Trios immer wieder für kräftige Lacher im Publikum. Ja, und durch die immer wieder auf Rollen gedrehte Tür – samt Lichtspielen (Tom Barcal) stellt sich zusätzlich auch optisch die Frage, ist drinnen nicht draußen oder umgekehrt?
"Intelligent und emotional ... eine eindeutige Empfehlung .... So manches Schicksal hält man für selbst verschuldet, oft auch für einzigartig. Die Literatur und damit verbunden das Theater, kann hier manches Mal als Augenöffner fungieren. ... ein humorvoll-gesellschaftskritisches Stück der deutschen Autorin Ingrid Lausund, erzählt anhand der Geschichte einer Frau um die Fünfzig ein Schicksal nach, das wohl millionenfach vorkommt und dennoch von jeder einzelnen Person ganz individuell wahrgenommen wird. Im Theater Spielraum, bekannt für seine intelligente, stimmige und zeitgemäße Programmierung, hat Peter Pausz die Regie dafür übernommen und eine gekonnte Mischung zwischen starken Emotionen und hoch reflexiven Momenten erschaffen. .... Empfehlung: Freundinnen motivieren, Bekannte aus dem Hobby-Umfeld, Schwestern, Mütter, Tanten oder Cousinen, nicht zuletzt Arbeitskolleginnen und all jene Männer, die gerne mit dabei sein möchten und die Vorstellungen im Theater Spielraum besuchen. Gesprächsstoff für das Zusammensein danach wird reichlich geliefert."
Nicole Metzger, Johannes Sautner und Christopher Korkisch, in einer fetzigen Inszenierung von Peter Pausz. Die Frau um die 50, „erfolglos“, bis zu auch ihrem Deus ex machina Moment. Neben dem Umstand, dass es so ganz besonders (mE) energetisch gespielt (und inszeniert) ist, das heißt, selbst vordergründig vergeht die Zeit rasend. Bietet der Abend durchaus auch die Möglichkeit, eigene Bilder und Assoziationen zu erfühlen. Etwa den Ausschluss aus der Gesellschaft an sich. Oder auch zum Umgang mit Frauen, womöglich grad auch mit jenen (ab) um die 50, vielleicht den Arbeitsmarkt betreffend. Denn ohne wenn und aber, diese Tür repräsentiert (jedenfalls für mich) zuvorderst die Grenze zwischen „dabei sein“, im umfassenden Sinne eben, bzw auch nicht. Begeistern konnte mich die schauspielerische Realisierung, also Nicole Metzger, Johannes Sautner und Christopher Korkisch. Sowie diese Inszenierung von Peter Pausz, in wieder perfekter Ausstattung, Anna Pollack, und im besten Licht, Tom Barcal.