EIGENPRODUKTION

SLADEK ODER DIE SCHWARZE ARMEE

von Ödön von Horváth

Sladek ist ein junger Mann ohne Ausbildung, ohne Arbeit, ohne Familie – ein einsamer Mensch, der viel nachdenkt und sogar davon überzeugt ist, dass man selbständig denken soll. Dennoch sucht er Anschluss bei der „Schwarzen Armee“, einer rechtsradikalen Untergrundbewegung, die den Sturz der Republik anstrebt, und wird so zum Prototyp des Mitläufers: ohne eigentlich ein Mörder zu sein, begeht er einen Mord. Als die „Schwarze Armee“, von staatlicher Seite eine Zeit lang durchaus geduldet, schließlich doch aufgelöst wird, will niemand je von ihrer Existenz gewusst haben, und Sladek gerät als angeblicher Einzeltäter in die Mühlen des neuen Systems, dem nichts anderes wichtig ist als die Aussicht auf wirtschaftlichen Aufschwung.

„Sladek“ ist ein frühes Stück des österreichisch-ungarischen Dichters Ödön von Horváth und spielt in der Weimarer Republik im Jahr der großen Inflation 1923. In sprachlicher Brillanz und Schärfe zeichnet Horváth Figuren, die keiner platten Aktualisierung bedürfen, sein Sladek ist eine Gestalt zwischen Hašeks Schwejk und Büchners Woyzeck, und sein Schöpfer weist ihm sogar einen möglichen Ausweg in eine utopische Zukunft…

Kritik

...das Ensemble überzeugt durchgehend.
Gut inzeniertes Horváth-Stück, aktueller denn je. ... Aus dem ausgezeichnet agierenden Ensemble sticht Dominic Marcus Singer in der Titelrolle noch um eine Nuance hervor... Wohltuend ist, dass die Inszenierung die Aktualität nicht krampfhaft betont...
verblüffend arge Paralllelen zu aktuellen Entwicklungen ...starke Ensembleleistung.
Horváth-Zyklus

Termine

11. Jänner 2016 (Premiere)
12. Jänner bis 6. Februar 2016, Dienstag bis Samstag 19:30h

Schauspiel

Alexander T.T. Müller
Dana Proetsch
Julian Sark
Dominic Marcus Singer
Abraham Thill
Benjamin Turecek
Anja Waldherr

Produktion

Inszenierung:
Nicole Metzger & Reinhardt Winter
Raum:
Harald Ruppert
Kostüm:
Anna Pollack
Licht:
Tom Barcal
Fotos:
Barbara Pálffy