Theater Spielraum
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Das Theater SPIELRAUM wird von der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7) gefördert.
Wien, im Oktober 1936. Leonidas feiert seinen 50. Geburtstag und seine Beförderung zum Sektionschef im Ministerium für Kultus und Unterricht. An der Seite seiner reichen Frau Amelie genießt er das Leben. Doch unter den Gratulationsbriefen findet sich einer, der ihn völlig aus der Bahn wirft. Vera Wormser, seine ehemalige Geliebte, wendet sich mit der Bitte an ihn, einen jungen Juden zu protegieren, der in Deutschland die Schule aufgrund der nationalsozialistischen Rassengesetze nicht mehr besuchen darf. In Österreich schielt man allzu willfährig auf die politische Wetterlage beim großen Nachbarn. Doch Leonidas hält es plötzlich für denkbar, aus dieser Angepasstheit und seiner persönlichen Bequemlichkeit auszubrechen…
Franz Werfels Erzählung ist erstmals während des Zweiten Weltkriegs in Buenos Aires erschienen. Fast nebenbei wird diese hochpsychologische Geschichte zu einer politischen Parabel über Feigheit und Verdrängung und weist damit über die historische Verortung hinaus: „Kein Mensch kann zwei Leben leben.“