EIGENPRODUKTION

DONAUWELLEN

von Fritz Kortner

Der legendäre Schauspieler und Regisseur Fritz Kortner hat noch in der Emigration eine Art Antithese zum „Bockerer“ geschrieben, ein ganz besonderes Zeitdokument, das auf humoristische Weise die „Stunde Null“ als Illusion entlarvt.
Wien im April/Mai 1945. Der Friseur Alois Duffeck in seinem „arisierten“ Salon fürchtet sich vor dem Kriegsende: vor den Deutschen, die gerade noch da sind, vor den Russen, die vor der Tür stehen, vor den Amerikanern, vor der Zonenaufteilung durch die Aliierten. Jedem Herren will er dienen und vor allem sein Geschäft behalten, das er womöglich den jüdischen Besitzern zurückgeben muss. Duffeck ist ein typisch wienerischer Charakter, ein Gegen – Bockerer: wendig und wandelbar, verschmitzt und feige, verbindlich und gefährlich, Herr Alois als ein anderer Herr Karl: „Was ich mitmach wegen dem bisserl Mitmachen!“

Kritik

Das Querdenken, das Vorausdenken, das Gegen-den-Strom-Denken ist den Machern vom Theaterspielraum in Fleisch und Blut übergegangen. Neben Werdeker ist auch Nicole Metzger verantwortlich für die Auswahl der Stücke, die hier gezeigt werden. Viele davon weisen, auch wenn es historische Dramen sind, einen starken Bezug ins Hier und Heute auf. Diese können dann schon einmal, wie in der aktuellen Produktion, von einigen wie ein Stachel im Fleisch empfunden werden. Und das dürfte der Casus knacksus sein, warum dieses Werk von Fritz Kortner über die Stunde Null in Österreich so selten zu sehen ist. Handelt es doch von jenen „Geschäftsleuten“, die durch die Nazis an Vermögen von Juden kamen, mit der doppelten Ungerechtigkeit, dass das meiste davon nach dem Krieg nie restituiert wurde. ... Fritz Kortners “Donauwellen” – ein nach wie vor brisantes Stück – fasziniert und überzeugt im Theater Spielraum. Empfehlung: Plätze reservieren und Freunde mitnehmen! ... Dringende Empfehlung!
Theatania
ein bemerkenswertes Stück..., das völlig zu Unrecht nur wenig Beachtung auf Österreichs Bühnen findet.... Großartiges Ensemble...Eine besonders empfehlenswerte Inszenierung, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte!

Termine

4. Mai 2015 (Premiere)
bis 30. Mai, Dienstag bis Samstag 20 h

Schauspiel

Tristan Jorde
Christian Kohlhofer
Gunter Matzka
Nicole Metzger
Roger Murbach
Robert Stuc
Claudia Waldherr
Klaus Uhlich

Produktion

Inszenierung:
Gerhard Werdeker
Kostüm:
Anna Pollack
Mitarbeit Kostüm:
Alena Pressl
Video:
Reinhold Kammerer
Licht:
Svetlana Schwin
Dank an:
Harald Ruppert, Bruno Max, Österreichische Mediathek