Kritik
"leidenschaftlich, wie alles, was man hier macht...stark im Spiel, alle (!)"
"ein best gelauntes Darsteller-Sextett ...Ein schönes Chaos. Regisseur Gerhard Werdeker lässt in einem witzigen Spielkarten-Bühnenbild von Anna Pollack seine Protagonisten geradezu choreographisch herumtänzeln –noch eine Drehung, noch ein Wechselschritt -, um klar zu machen, dass an diesem Gleichnis einer durch und durch korrupten Gesellschaft nichts ernst zu nehmen ist. Martin Purth als Hochstapler „Baron Laborde“ glaubt man den mit allen Wassern gewaschenen Schurken ohne weiters, wobei es ihm gelingt, in seiner Wendigkeit nicht einmal unsympathisch zu werden. RRemi Brandner ist der Präsident eines Bankkonzerns, der überall Geschäfte wittert, auch wenn er weiß, dass es weder das Öl noch die Traktoren gibt, mit denen er auf Labordes Rat handeln würde. Bankdirektor Ruthart (Mario Klein) hat seine Zweifel an den Geschäften, macht aber trotzdem mit. Und ein witziger Hoteldirektor (Christian Kohlhofer) beobachtet nicht nur, sondern spielt bei der Sache auch mit – wenn es um Erotik geht. Denn da sind noch zwei Damen, sehr am Geld interessiert, sehr cool erwägend, welcher der verfügbaren Männer der finanziell potenteste ist. Das überlegt auch Agnes (Valentina Himmelbauer), die Tochter des Bank-Präsidenten, aber die wildeste Show als berechnendes Weibchen darf Dana Proetsch als „Baronin Stasi“ hinlegen, von der man nie wissen wird, ob sie mit Laborde nun eigentlich verheiratet war oder nicht. Egal, sie verlässt ihn sowieso. Es gibt einigen schrillen Unterhaltungswert an diesem hektischen Abend, der allerdings nie zu wirklichen Erkenntnissen über die Abgründe des Kapitalismus und seiner Manipulatoren führt. Man muß den „Baron Laborde“ nicht spielen, aber wer neugierig ist, dem mag es Spaß machen, ihm zu begegnen."
"Amüsantes Theaterstück ... Bankenrettung ... könnte aktuell geschrieben sein ... Kurzweilig, amüsant und doch hin und wieder ein gewisses Schlucken, weil einem sehr aktuelle, reale „Luft“-Geschäfte (Stichworte WireCard oder Anna Soronkin, die russisch-deutsch-US-amerikanische Betrügerin in der High Society, deren Leben für 100.000e Dollar verfilmt wird) einfallen, spielt sich das kleine Ensemble (Regie: Gerhard Werdeker) durch die Komödie, in der der deklarierte Hochstapler noch die ehrlichste Figur zu sein scheint. Natürlich dürfen diverse, wechselnde Liebschaften nicht fehlen, die sozusagen Lug und Trug auf privater Ebene demaskieren."
"fein pointierte Sprache ... Wie ein Wirbelwind mischen Martin Purth als magisch dämonischer Baron André Laborde und dessen laszive Begleiterin Baronin Stasi (Dana Proetsch) das öde Dasein der Konsumenten des Börsenkuriers auf."