Theater Spielraum
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Das Theater SPIELRAUM wird von der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7) gefördert.
Irene Wagner fühlt sich in der „gedankenlosen Müdigkeit“ ihrer Ehe mit einem bekannten Strafverteidiger beengt und betrügt ihren Mann mit einem jungen Künstler. Da taucht eine Erpresserin, angeblich die frühere Freundin des Geliebten, auf und gefährdet ihre bürgerliche Existenz.
Angst vor der Entdeckung mit all ihren materiellen und persönlichen Konsequenzen nimmt von Irene Besitz. Ihr Mann scheint etwas zu ahnen, doch Irene ist nicht in der Lage, mit ihm zu sprechen. Sie muss feststellen, dass ihr der eigene Mann ebenso fremd ist wie sie sich selbst, dass sie ganz von der oberflächlichen Beziehungslosigkeit ihrer Gesellschaftsschicht abhängig ist und das gefürchtete Ende ihrer Ehe nicht nur sozialen Abstieg, sondern vor allem auch Identitätsverlust bedeuten würde. Der psychische Druck treibt Irene beinahe in die Selbstzerstörung, bis sich herausstellt, dass die Erpresserin nicht die ist, die sie vorgibt zu sein.
Die 1913 erstmals in der Neuen Freien Presse publizierte Novelle, von Nicole Metzger dramatisiert, ist ein Psychothriller mit Gesellschaftskritik: einerseits durchleuchtet Stefan Zweig meisterhaft die Doppelmoral des Fin de Siècle, andererseits lässt sich die Geschichte darüber hinaus als aktueller Beitrag zu Sprachlosigkeit und Vertrauensverlust in Beziehungen heute interpretieren.