c Barbara Pálffy
EIGENPRODUKTION

1984

nach George Orwell

BIG BROTHER IS WATCHING YOU und eine eindrückliche Warnung vor jeder Art des Totalitarismus – das ist George Orwells Roman aus den 1940er Jahren. Heute überwachen wir uns selbst und unsere Nächsten freiwillig. Hat der Große Bruder inzwischen gesiegt? Ist unser Bewußtsein „geheilt“ worden, die Geschichte durch alternative Fakten  überwunden, der Weg frei für eine Welt, in der 2+2 mitunter auch 5 sein kann?

Der Klassiker der dystopischen Literatur hat zuletzt bei Trumps Wahl zum amerikanischen Präsidenten 2017 eine sensationelle Auflagensteigerung erfahren. In einer Bühnenfassung von Nicole Metzger überprüfen wir seine Gültigkeit für heute.

 

Kritik

"fulminant (...) Wenn Samuel Schwarzmann als Winston nervös seine Gedanken in einem schwarzen Notizbuch festhält oder bedrohliche Ge- stalten zum allgemeinen Hass Aufstellung nehmen, fühlt man sich sofort im Fokus des ,,Großen Bruders", der alle und alles überschaut. Beklemmung pur. Jeder verrät jeden. Famos verkörpert Peter Pausz O'Brien, den Schergen des ,,Big Brother", der sich sei-nen künftigen Opfern als vermeintlicher Widerstandskämpfer ausgibt. Jede und jeder im Ensembie (Julia Handle, Dana Proetsch und Gabriel N. Walther) überzeugt. Aufführungen, wo man gebannt nur das Geschehen auf der Bühne verfolgt, obwohl man die Handlung kennt, sind rar. Umso faszinierender, eine solche zu erleben. Kurier Wertung: 4,5 Sterne von 5
"Eine mehr als gelungene Premiere am Theater SPIELRAUM.(...) Zeitlos. Diese Parabel wider totalitäre Regime (jeder Art) (...). Dort, wo Fakten durch Meinung ersetzt werden, wo Mensch und Wille gebogen werden, bis beides bricht. Eine Bühnenbearbeitung, de die Essenz des Textes noch kompromiert, zerlegt und in fünf "Rollen" verteilt wieder zusammenstzt. Sehr stark auch die schauspielerische Realisierung auf der Bühne (...)
Dystopischer Klassiker zu Fake-News wirkt so brandaktuell (...) Das präzise, oft fast entpersönlichte Schauspiel des Ensembles als auf Konformität gestrickte Bürger:innen Ozeaniens in „1984“, lässt immer wieder auch kalte Schauer über den Rücken laufen. (...)Die Theater-Spielraum-Fassung konzentriert sich auf die auch heute nicht minder wichtige und wahrscheinlich noch viel präsentere Verdrehung von Wahrheit(en), aktuell „Fake News“ genannt. (....)

Publikumsstimmen

Danke für diesen besonderen Abend! Es hat mich dazu gebracht, noch intensiver über die Vernichtung unserer „Altsprache“ und den Verlust von Wörtern und Begriffen und die Erzeugnisse unserer Neusprache nachzudenken. (...). So soll ein Theaterabend sein: einnehmend, beeindruckend und nachdrücklich nachdenklich machend!
G.K, per email
4 + 4 ist natürlich 5
- es ist erschreckend, wie aktuell dieses Thema heute ist. Beginnend von der politischen Weltlage, über Big Brother is watching you bis
zur Verödung der Sprache. - ausgezeichnet die Aufführung, ein Lob auch an die Schauspieler.
W.K., per mail
Es ist für uns Laien unglaublich, wie man aus einem Roman von knapp 400 Seiten ein so dichtes Stück von 90 Minuten entwickeln kann. (...) Es ist für mich ebenso unglaublich, wie man daraus eine solche Inszenierung gestalten kann, natürlich mit tollen Schauspielern, Aber auch die Kombination mit Licht, Bild und Ton ist für uns einfach unbegreiflich, dass so etwas im Kopf einer Regisseurin entstehen kann. Und dann – wie kann man denn so etwas proben? Und schließlich ist es unglaublich, wie sich das Publikum vor dem Eingang „gestaut“ hat. Wir freuen uns über den tollen Theatererfolg. Aber eines muss man schon sagen. Donald T. hat auch etwas dazu beigetragen. ... Auch an den Gestalter des Programmhefts: Wie findet man solche Beiträge? ... Auch diese Texte sind eindrucksvoll zum Stück passend.
H.K. per email
Vielen Dank für den interessanten und sehr eindringlichen Abend gestern. Wie schön, dass es so erfolgreich läuft! Auch Ihr Programmheft ist immer eine wirkliche Bereicherung.
S.C. per mail

Termine

23. Oktober 2024, 19:30 (Premiere)
23. Oktober bis NEU! 23. November, Mittwoch bis Samstag 19:30 bis ca. 21:00

Schauspiel

Julia Handle
Peter Pausz
Dana Proetsch
Samuel Schwarzmann
Gabriel N. Walther

Produktion

Bühnenfassung und Inszenierung:
Nicole Metzger
Bühne:
Raoul Rettberg
Kostüm:
Anna Pollack
Video:
Robert G. Neumayr
Lichtdesign:
Tom Barcal
Fotos:
Barbara Pálffy